Löst KI Content Writing ab? - mit Self-Love Hacks

Neulich zeigte mein Freund mir, wie man innerhalb von Sekunden eine gesamte Angebotsseite mit ChatGpt schreiben lassen kann. Er war die Tage davor damit beschäftigt, die Angebotsseite seiner Firma neu zu formulieren.

Er gab dem Programm einige Vorgaben, in welchem Format KundInnen mit ihm arbeiten können würden, in welcher Dauer, zu welchem Preis, mit welchen Inhalten. Innerhalb von 30 Sekunden hatte er eine fertig geschriebene mehrseitige Sales Page.

Und sie sah makellos aus. Kein Fehler!

Man könnte sie genauso übernehmen. – wenn man eine herzlose Angebotsseite haben will.

Ich habe das mal eben probiert:

Ja, du coole Katze, worauf wartest du noch?

Ich finde, bereits bevor dieser Entwicklung von ChatGpt, war der meiste Content (ist also immernoch) ganz ganz schrecklich zu lesen.

Langweilig, oberflächlich, wie von Maschinen geschrieben. Um Menschen zu erreichen, die kaufen sollen. Am besten so schnell und viel wie möglich. In einer Welt, in der Profit und Umsatz eine der wichtigsten Parameter für den Erfolg einer Unternehmung ist, wundert das auch nicht.

Was jetzt die KI macht, haben Menschen davor freiwillig versucht.

Die meisten Leute versuchen, auf eine bestimmte Weise zu klingen, wenn sie schreiben.

Das geht nie gut. Ich habe das am Anfang, als ich begonnen habe, Instagram Posts zu schreiben, auch gemacht. Ich erinnere mich noch an das Gefühl: ich war sehr aufgeregt, kreischend bunt und irgendwie ein bisschen drübber.

Ich finde, gerade bei Instagram sieht man, wie viel seelenloser Content Tag für Tag von echten Menschen formuliert wird.

„Finde dein Passion und verwirkliche dich endlich selbst“

„Erinnere dich heute daran, dass du großartig bist“

 

Alles gut gemeint, und absolut tot, finde ich. Was heißt denn großartig, bitte?

Das ist doch total unpersönlich.

Bin gerade kurz durch Laura Malina Seilers Profil gescrollt, musste es aber sofort wieder schließen, kriege bei sowas immer leichten Würgreiz.

Weil ich es so schrecklich finde, wie oberflächlich da kommuniziert wird, als wären alle, die das lesen, einfach dumm.:

„Self-love reminder: Du wirst geliebt!“

Genau, solche Texte könnte ChatGpt wahrscheinlich auch schreiben!

 

Ach weißte was, wir probieren das gleich mal aus:

Aufgabe an ChatGpt:

Schreibe einen Instagram-Post darüber, wie man sich in 3 Schritten selbst lieben kann

 

10 Sekunden später:

 

 

Beeindruckend. Und tatsächlich sehr nah dran an dem, was ich bei zehn Sekunden scrollen durch Instagram gefunden habe. (Weil es sich natürlich daran orientiert, was bereits bei Instagram geschrieben wird)

 

Hahaha, und die Person, die glücklich lächelt und eine Umarmung gibt, gefolgt von einem Herz-Emoji finde ich auch richtig gut.

Lass uns doch mal dieses Bild kurz durch die KI erstellen (mit dem Programm DALLE):

 

Iiih! Creeepy!

Ok, aber ist das dann gefährlich? Genau wie bei der Kunst: ich glaube nicht.

Ich finde diese Entwicklung wirklich EXTREM spannend.

Denn worauf wirft uns dann denn zurück? Darauf, was uns Menschen ausmacht.

Ich glaube, da sind wir noch gar nicht angekommen, das herauszufinden.

Also laut meiner Philosophie:

Was bleibt, wenn alles wegfällt? Was kommt dann?

In den letzten Jahren gibt es einen starken Trend zur Verkünstlichung online – jetzt auf die Spitze gebracht durch künstliche Intelligenz, die unsere Fotos nicht nur von alleine optimiert, sondern erstellt (und bald sicherlich sehr sehr gut darin sein wird), und unsere Texte schreibt.

Wie ist es also möglich, Menschen trotzdem noch zu berühren, in all dieser Künstlichkeit?

Ich glaube, genau diese Künstlichkeit kann uns
(wer genau eigentlich ist immer mit diesem „wir“ gemeint? - ich und wer noch so will)
helfen, näher zu uns zu kommen.

Ich denke mir das so, dass wir uns noch tiefer mit uns selbst und den Menschen um uns herum beschäftigen und dort Dinge finden, die keine digitale Kraft jemals ersetzen könnte.

Mit der Natur, mit unseren Körpern, mit unseren Ideen, dem Unbekannten, was passiert, wenn wir etwas tun, wovor wir Respekt haben - all dem, was offline schon immer da war.

Ich glaube, das ist die einzige Möglichkeit, nicht abzudrehen, selbst zu verkünsteln, wegzufliegen. Für mich zumindest.

 

Achso, und liebe dich einfach so, wie du bist, wollte ich nur kurz sagen, hat ChatGpt gesagt.

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