SCHLAF. NICHT. EIN.

Ein Manifest für die Ursprünglichkeit.

Strömender Sommerregen.

Zwei Freundinnen und ich, ca 14 Jahre alt, auf einem großen Straßenfest, überall flitzen die Menschen auseinander, um sich vor dem Regen zu schützen.

Was für ein SPAß!

Eine Freundin und ich springen und tanzen durch den Regen, duschen unter einem Wasserstrom, den es von dem Dach einer Bude herunterschüttet, singen und kreischen laut, in völliger Ekstase und Freude.

Leben, so fühlt sich das an.


„Also, wenn ihr euch so verhaltet, müsst ihr euch nicht wundern, wenn die Männer euch anquatschen."- sagte eine Freundin zu uns anderen beiden anschließend.

Ich war erschrocken. Hatten wir etwas falsch gemacht?

Ja, es hatten uns Männer angequatscht, als wir dort am tanzen waren.

Aber hätten wir es deshalb nicht machen sollen?

Ich war irritiert, beschämt, fühlte mich ertappt, und hinterher wütend.


Solche und viele ähnliche Sätze haben mich lange sehr eingeschüchtert und wieder und wieder aufgewühlt.

Nicht nur Reaktionen auf mein Auftreten, sondern auch allgemein über meinen Kleidungsstil,

mein angeblich auffälliges Verhalten, wenn ich vor mich hin singend durch den Supermarkt laufe, oder mir Quatschgeschichten ausdenke, und dann von ihnen erzähle.


Wie oft hältst du dich zurück?

Kennst du das Gefühl? Beobachtet zu werden, dich zu erschrecken und zu hinterfragen?

Weißt du, mich macht das manchmal noch immer ein bisschen wütend und traurig,

wenn ich dran denke, wie oft ich gedacht habe :

Wenn negative Kritik kommt, muss etwas falsch mit mir sein.

Dieser Schreck, dass irgendetwas an meinem Verhalten, was ich nicht mal verstand, weil ich einfach unbedacht vor mich hin lebte,

dass irgendetwas daran falsch sein könnte!

Das hat mich immer so wahnsinnig verwirrt!

Und hinterher ist zum Glück der Ärger geblieben, denn ich dachte:

Aber so wie ihr will ich auch nicht sein und leben! Grummelig, halb unzufrieden, angepasst und der Vergangenheit oder Zukunft hinschwelgend.

Wie oft ich nicht getan habe, was ich wollte, aus Angst, abgelehnt zu werden!

Von Leuten, die ich selber schmerzlangweilig fand.


Wie oft ich es immer noch manchmal tu, und wie oft ich immer noch Kommentare zu meinem Wasauchimmer bekomme. Dabei finde ich mich völlig normal.

Und weißt du, was das interessante ist?


Die Angst vor der Ablehnung ist größer als meine Resilienz,

wenn ich tatsächlich Ablehnung erfahre.


Aber: solche Kommentare treffen immer noch, nämlich die Erinnerung an die 14-jährige, die im Regen herumspringt.
Dann will ich die 14-jährige bestärken: Mach genau weiter so!!!

Und es ist immer wieder ein Aufbegehren gegen diesen Impuls,
über Jahre, sich manchmal schüchtern zurückziehen zu wollen.


Schlaf nicht ein.

Ja, daran muss ich mich immer wieder erinnern.

Nicht einzuschlafen.

NIEmals einzuschlafen.
Und dazu lade ich dich auch ein.

Niemals etwas als gegeben hinnehmen. Regelmäßig in die Prüfung gehen:
Gefällt dir dein Leben noch so, wie du es gerade lebst? Wo bist du vielleicht eingeschlafen?

Diese Regeln, diese Welt, diese Gesellschaft ist eine Möglichkeit von vielen, in die ich und du zufällig 'reingeboren wurden.


Und es geht genau so weiter, wenn alle mitmachen. Aber ist das cool, willst du das?


Ich tanze und kreische vor Freude auf Parties, auch nüchtern,

wenn ich mich danach fühle UND ich bin mir mittlerweile der Außenwirkung bewusst.

Und tu es, wenn ich Lust habe, vor allem, um mich selbst nicht zu verleugnen.
Um mein Feuer nicht zu ersticken,

UND um andere aus ihrem quadratischen Kopf ‘rauszukitzeln.

Wenn es andere stört, warum soll ICH denn darauf Rücksicht nehmen?

Ich traue jeder einzelnen Person um mich herum zu, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Wir sind erwachsen, und fähig, unser Leben selbst zu tragen.

Ich muss das nicht für andere machen, denn ich tu es für mich.

Use your power.

Ich verhalte mich manchmal angeblich ungewöhnlich und erzähle Leuten aus meiner Welt,

um sie und mich daran zu erinnern, dass es nicht nur das geben muss, was wir gewohnt sind.


Von klein auf lernen wir, zu gehorchen, während wir unsere Freiheitslust zügeln lernen -

und dann, wenn wir’s nicht mehr müssen, als Erwachsene, tun wir’s freiwillig??

..Hä?

Damit bin ich nicht einverstanden!

Nicht damit, dass wir uns als Opfer unserer Umstände sehen, wie es am leichtesten ist,

und deshalb unser Schicksal nicht selber schultern.


Weil ich angequatscht werde von Männern, soll ich deshalb den Mund halten und mir etwas anziehen? Nein!

Soll ich deshalb Männer verteufeln, Leute?
Auch nicht! Ich finde Männer wunderbar, wie Frauen und alle anderen.

Wenn mir jemand sagt, mein Kleidungsstil sei albern und meine Lebensführung unvernünftig, sage ich: Nein, sehe ich nicht so!


Aber ich verstehe, warum du das so siehst, und will dir das nicht absprechen.
Vielleicht bin ich aufgeregt, vielleicht suche ich auch nach Worten.
Vielleicht kennst du das? Das ist okay.


Ich kämpfe nicht gegen die anderen oder gegen das System, sondern für mich und die, die ich liebe.


JedeR einzelne von uns statt über die Umstände zu klagen, kann Schritte unternehmen, um etwas zu ändern.

Und wenn es nur im eigenen Bekanntenkreis ist.

Miteinander ins Gespräch kommen.

Die Unterschiedlichkeit aneinander kennenlernen.

Wir tanzen doch alle im selben Beat!


Wollen wir Frauen wirklich weiter übereinander lästern, aus dem zittrigen Begehren, unsere Überlegenheit der anderen gegenüber zu demonstrieren?


Wollen wir wirklich zurückhalten, wenn uns etwas wütend macht, aus Angst, jemanden zu enttäuschen oder einzuschüchtern?


Wollen wir weiterhin Männern die Schuld an allem geben - es gibt genügend Frauen, die sich für sehr emanzipiert und reflektiert halten und dann über Männer herziehen, als wären es Volldeppen statt vollwertiger Menschen.


Leute.

Jeder Tag, jeder halbe Tag, jeder Morgen, bietet eine Gelegenheit, dich daran zu erinnern:

Ich habe die Wahl.

Ich kann mir eigene Meinungen bilden. Ich kann sie hinterfragen, ich kann sie verwerfen. Und das alles innerhalb von 5 Minuten.

Ich kann meinen Weg auf meine Weise gestalten.

Wie will ich ab heute leben?

Was fühle ich wirklich?

Was stört mich wirklich?

Was kann ich daran verändern?


Ach! Wie wichtig mir das ist. Ja, es ist so einfach, einzuschlafen.

Aber willst du das wirklich?

Willst du wirklich gemütlich bleiben und leicht unzufrieden?
Willst du bis nächste Woche oder Januar warten, um etwas zu verändern?


Wie meine Herzenfreundin Elena über ihren Weg als Künstlerin und Musikerin sagte:

Ich würde mir niemals verzeihen, meinen Weg nicht versucht zu haben.
Es ist gut gegangen. Sie ist großartig und meine größte Inspirationsquelle.


Was würdest du dir niemals verzeihen?

Du hast die Wahl. Genau - jetzt.


Ich freue mich immer über Austausch, deine Erfahrungsberichte und deine Geschichte. Schreib mir hier über’s Kontaktformular, oder eine email, oder über Instagram.

Und wenn du Lust hast, mit mir zu arbeiten:

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Warum ist es so schwierig, Neujahrsvorsätze umzusetzen?

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Langeweile